aus GMX vom 01.12.22 / Apotheken-Umschau

Wie gefährlich ist ein Katzenbiss? Was ist sofort zu tun?

  • Pro Jahr werden Haftpflichtversicherungen rund 30.000 Katzenbisse gemeldet.
  • Die gesundheitlichen Folgen eines nicht ärztlich behandelten Katzenbisses können gravierend sein.
  • Welche Maßnahmen nach einem Katzenbiss zu ergreifen sind erfahren Sie hier:

Katzenbiss

Gerade noch schnurrt die Katze wohlig und vermittelt das Gefühl, die Streicheleinheiten zu genießen – und zack! Das gerade noch so friedlich wirkende Tier beißt zu. Mal ist es die eigentlich zahme Hauskatze, die wie aus dem Nichts die Zähne zeigt, mal ein streunendes Tier.

Ob Haustier oder Streuner: Der Biss einer Katze sollte nicht als Bagatelle abgetan werden. Denn auch zunächst oberflächlich aussehende Wunden können bis in tiefere Gewebeschichten gehen.

Deshalb ist ein Katzenbiss in die Hand besonders gefährlich

Die spitzen Zähne von Katzen können zuweilen sehr tiefe Punktionen verursachen, die vor allem an den von wichtigen Nerven, Sehnen, Knochen und Blutgefäßen durchzogenen Händen schwerwiegende Schäden verursachen können. Zudem geraten mit dem Speichel der Katze Erreger in den Körper.

Die Bereiche, in denen die Sehnen und Sehnenscheiden dicht unter der Haut liegen, sind schlechter durchblutet. So kann eine Entzündung entstehen, bevor das Immunsystem die Gefahr erkennt und aktiviert wird. Rund 50 Prozent der Katzenbisse entzünden sich.

Schon nach wenigen Stunden kann ein Katzenbiss eine ernstzunehmende gesundheitliche Gefahr darstellen. Auch können die durch den Biss ins Gewebe geratenen Erreger weiter durch den Körper wandern und Entzündungen an anderen Stellen wie den Gelenken hervorrufen. In besonders schweren Fällen kann ein Katzenbiss eine Blutvergiftung auslösen oder eine Amputation von Gliedmaßen notwendig machen.

Wenn Sie von einer Katze gebissen wurden,
sollten Sie sofort die folgenden Schritte unternehmen:

Blutung stoppen:

Wenn die Wunde blutet, sollten Sie versuchen, die Blutung durch sanftes Drücken mit einem sauberen Tuch oder einer sterile Kompresse zu stoppen. Halten Sie die Wunde sauber, indem Sie überschüssiges Blut und Schmutz vorsichtig abwischen.

Spülen der Wunde:

Spülen Sie die Wunde gründlich mit warmem Wasser aus, um mögliche Keime zu entfernen. Verwenden Sie milde Seife, wenn verfügbar, um die Wunde weiter zu reinigen. Achten Sie darauf, keine aggressiven Reinigungsmittel zu verwenden, da dies die Wunde reizen kann.

Desinfektion:

Nach dem Spülen der Wunde können Sie eine antiseptische Lösung wie Wasserstoffperoxid oder Jodlösung auftragen, um Bakterien abzutöten. Vermeiden Sie jedoch den direkten Kontakt von reinem Wasserstoffperoxid mit dem umliegenden gesunden Gewebe, da dies das Gewebe schädigen kann. Betupfen Sie die Wunde stattdessen vorsichtig mit einem sauberen Tuch oder einem Wattestäbchen.

Medizinische Hilfe suchen:

Auch bei kleinen Bissen sollten Sie einen Arzt aufsuchen, insbesondere wenn die Wunde tief ist, stark blutet oder Anzeichen einer Infektion zeigt. Ein Arzt kann die Wunde gründlich reinigen, den Grad der Verletzung bewerten und gegebenenfalls eine antibiotische Behandlung verschreiben, um Infektionen vorzubeugen.

Tetanus-Impfung nach Katzenbiss gegebenenfalls auffrischen

Wer nach einem Katzenbiss zum Arzt geht, bringt am besten auch den Impfpass mit. "Auf jeden Fall sollte überprüft werden, ob der Tetanus-Impfschutz noch ausreichend ist", sagt Aydin. Gegebenenfalls müsse dieser noch aufgefrischt werden, so der Mediziner.

Auch bei kleinen Bissen sollten Sie einen Arzt aufsuchen, insbesondere wenn die Wunde tief ist, stark blutet oder Anzeichen einer Infektion zeigt. Ein Arzt kann die Wunde gründlich reinigen, den Grad der Verletzung bewerten und gegebenenfalls eine antibiotische Behandlung verschreiben, um Infektionen vorzubeugen.

Katzenbisse sollten immer aufgrund der potenziellen Infektionsgefahr ernst genommen werden

Es ist wichtig zu beachten, dass Katzenbisse aufgrund der potenziellen Infektionsgefahr ernst genommen werden sollten. Unbehandelte Infektionen können zu Komplikationen führen. Wenn sich Anzeichen einer Infektion entwickeln, wie Rötung, Schwellung, Schmerzen, Hitze oder Eiterbildung, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.

Darüber hinaus ist es ratsam, den Katzenimpfstatus zu überprüfen und gegebenenfalls sicherzustellen, dass die Katze gegen Tetanus und Tollwut geimpft ist, insbesondere wenn es sich um einen Biss von einer streunenden oder unbekannten Katze handelt.

Fazit: Wer eine unerfreuliche Begegnung mit einer Katze oder einem anderen Tier hatte, geht sicherheitshalber besser direkt zum Arzt und lässt die Wunde untersuchen, reinigen und sauber verbinden.