Katze vegan ernähren? NEIN!!!

Rein pflanzliche Ernährung liegt im Trend: Immer mehr Menschen praktizieren einen Lebensstil, der bewusst ohne Fleisch und Fisch oder gar ohne jegliche tierische Erzeugnisse inklusive Leder und Wolle auskommt. Die Gründe für diese Entscheidung sind vielfältig: Der eine will seine Gesundheit fördern, andere haben ökologische Motive. Viele Vegetarier und Veganer entscheiden sich aus ethischen Gründen und Tierliebe für einen fleischfreien Lebensstil. Und dann kommt die Samtpfote stolz mit einer frisch erbeuteten Maus hereinspaziert –

Betrachtet man nun die körperlichen Merkmale einer Katze und was in freier Wildbahn erbeutet wird, ist die Sachlage eindeutig: Katzen sind spezialisierte Fleischfresser, die ihren Nahrungsbedarf aus dem Verzehr von Beutetieren decken.

Pflanzliche Bestandteile benötigt eine Katze nur in sehr geringem Maße und würde sie in der Natur beispielsweise aus dem Mageninhalt ihrer Beute aufnehmen.

An dieser Stelle wird klar:
Eine vegetarische oder gar vegane Ernährung entspricht nicht dem natürlichen Nahrungsspektrum einer Katze.

Kann ich meine Katze vegetarisch ernähren?

Diesem Argument kann man jetzt entgegensetzen, dass Hauskatzen ihrerseits nicht mehr in freier Wildbahn leben, für ihre eigene Versorgung nicht mehr verantwortlich sind und daher nicht mehr zur natürlichen Nahrungskette gehören. Also könnten sie ethisch korrektes, veganes Katzenfutter konsumieren – dabei ist klar: In der Natur würden die Tiere so etwas natürlich nicht vorfinden.
In den Fällen, in denen klinische Daten vorliegen, zeigte sich, dass die Katzen durch das fleischfreie Futter Mangelerscheinungen entwickelt hatten. Es ist ebenso davon abzusehen, eine Katze vegetarisch zu ernähren.

Alternativen zur veganen Ernährung?

Falls Sie sich aus ethischen Gründen für die eigene fleischlose Ernährung entschieden haben und das Tierwohl Ihnen am Herzen liegt, könnten BARF oder Fertigfutter mit Fleisch aus biologisch einwandfreier Herkunft ein Kompromiss sein. Im Handel gibt es Produkte mit entsprechenden Gütesiegeln, welche die artgerechte Haltung der Schlachttiere garantieren.

Eine vegane Ernährung ist für Katzen keine Option. Es wäre auch falsch, eine Katze vegetarisch zu ernähren. Futter ohne Fleisch ist für Katzen einfach nicht artgerecht. Denn sie sind Raubtiere, reine Fleischfresser, strenge Carnivoren, wie es in der Fachsprache heißt.

Pflanzliche Nahrung bekommen sie in der Regel nur über den Mageninhalt ihrer Beutetiere – weil die Mäuse und Vögel, die sie gefangen haben, zum Beispiel vorher Beeren und Samen gefressen haben. Bekommen Katzen von ihrem Besitzer nur Pflanzen in den Napf, werden sie krank.

Darum brauchen Katzen Fleisch und sollten nicht vegetarisch oder gar vegan ernährt werden:

  • Das Gebiss einer Katze hat keine Mahlzähne, die pflanzliche Fasern gut zerkleinern könnten. Es ist dazu da, Beute zu fassen, zu töten und ihr Fleisch in schluckbare Stücke zu zerteilen.
  • Verglichen mit Pflanzenfressern haben Fleischfresser wie die Katze einen eher kurzen Darm, weil Fleisch leicht verdaulich ist. Die Darmlänge reicht nicht aus, um komplexe Pflanzenkost zu verwerten.
  • Katzen fehlen bestimmte Enzyme, die für die Verwertung der Nährstoffe aus Pflanzen unerlässlich sind. Deshalb können sie wichtige Nährstoffe aus vegetarischem Futter gar nicht aufnehmen.
  • Die lebenswichtige Aminosäure Taurin befindet sich nur in Fleisch. Katzen können sie, anders als Hunde, nicht selbst herstellen.
  • Katzen können das lebenswichtige Vitamin A nur aus tierischen Produkten beziehen. Es steckt zum Beispiel in der Leber ihrer Beutetiere.

Rein pflanzliche Kost verursacht bei Katzen schwere gesundheitliche Probleme. 

Schon kurzfristig kommt es zu Verdauungsbeschwerden. Denn weder können Katzen Pflanzenfasern gut verdauen, noch die Nährstoffe daraus optimal aufnehmen.

Mittel- und langfristig entstehen dadurch Mangelerscheinungen. Hautentzündungen können die Folge sein – und sogar Organschäden, wenn eine Katze vegetarisch gefüttert wird: Weil Nieren und Leber durch pflanzliche Kost überlastet werden, drohen Nierensteine, Nierenversagen und eine Fettleber, die zum Leberversagen führen kann. Das Risiko für Diabetes wäre bei Katzen, würden sie vegetarisches Futter bekommen, ebenfalls erhöht, weil es zu viele Kohlenhydrate enthält.

Vegane Ernährung bei Katzen: Verstoß gegen das Tierschutzgesetz?

§ 2 des Tierschutzgesetzes besagt: „Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, …"

  • muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
  • darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden,
  • muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.
     

Einen reinen Fleischfresser mit veganem Futter, also nur mit pflanzlicher Kost zu versorgen, wäre demnach ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, regelrecht Tierquälerei. Auch der Deutsche Tierschutzbund schreibt: „Eine rein vegane Ernährung von Katzen entspricht nicht den ernährungsphysiologischen Grundbedürfnissen und ist deshalb aus Tierschutzsicht nicht vertretbar.“
In klinischen Studien „wurden erhebliche Mangelerscheinungen bei Katzen festgestellt, die vegan ernährt wurden“.