aus Newsletter von "foodwatch | Annemarie Botzki"  vom 19.12.22

Petition von foodwatch gegen Pestizide

© i‍stockph‍oto.c‍om‍/MaYcaL IMAGO/‍Bernd Elmenthaler
 
 

Hundertfünfzig Pestizide wurden alleine dieses Jahr in Deutschland zugelassen, einige davon ohne Risikoprüfung, teils hochgiftig – und das unter dem grünen Agrarminister Cem Özdemir. Fordern Sie den Minister auf, die gefährlichen Produkte sofort vom Markt zu nehmen!

 
 

Flufenacet und Deltamethrin sind hochtoxische Pestizid-Wirkstoffe, die eins gemeinsam haben: Ihr Risiko wurde noch nie abschließend von der EU überprüft – und dennoch werden sie in großen Mengen in Deutschland gespritzt7.

Gleich mehrere Insektengifte mit dem Wirkstoff Deltamethrin wurden in Deutschland seit dem Regierungswechsel zugelassen. Dieser Stoff ist nervenschädigend – und das nicht nur für Läuse oder Mücken, sondern auch für Bienen und Hummeln8. Doch seit fast zehn Jahren hängt er in der „Dauerschleife“ für die Zulassung. Obwohl es genügend weniger toxische Alternativen gibt und somit der Wirkstoff ohne Weiteres ersetzt werden kann.

Dieser Wirkstoff ist keine Ausnahme: Bei 30 Prozent aller in der EU verwendeten Pestizide sind die Zulassungen eigentlich abgelaufen9. Die EU verlängert diese einfach immer wieder ohne neue Risikobewertung, obwohl es inzwischen viele neue Studien gibt, die die Gefahren offenlegen.

Trotz des problematischen Prozesses auf EU-Ebene könnte das Ministerium von Cem Özdemir die Mittel vom deutschen Markt verbannen. Dafür müsste er nur das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit anweisen, die ungeprüften Pestizid-Mittel nicht einfach durchzuwinken. 

Cem Özdemir muss endlich handeln und diese leichtsinnige Praxis beenden – das ist die erste wichtige Maßnahme hin zu einer pestizidfreien Landwirtschaft ab 2035, für die sich foodwatch einsetzt. 

Özdemir muss handeln! 
 
 
 

Vielen Dank und herzliche Grüße

Annemarie Botzki, Kampagnen und Recherche

 
 
P.S.: Eigentlich sieht die EU bereits vor, dass „chemische Pestizide nur als letztes Mittel eingesetzt werden dürfen“10. Doch davon sind wir weit entfernt. Der Absatz von einigen Ackergiften hat sich seit dem Jahr 2014 verdoppelt11. Daran muss sich grundlegend etwas ändern. Unterschreiben Sie jetzt gegen die fahrlässigen Zulassungen: