Liebe Leser:innen,
in Anbetracht der rasanten Entwicklungen rund um die pflanzliche Ernährung könnte man fast optimistisch gestimmt sein. Im letzten Jahr ist die Fleischproduktion in Deutschland um 8,1 Prozent zurückgegangen. Als Gründe werden nicht nur reduzierte Schweinebestände, sondern auch der sinkende Fleischkonsum angegeben. Ein Bericht von Research and Markets prognostiziert beispielsweise, dass der weltweite Markt für vegane Nahrungsmittel bis 2026 um fast sieben Prozent wachsen wird. Das klingt nach Aufbruch und Veränderung. Doch Vorsicht, denn global sieht die Situation anders aus: Prognosen gehen davon aus, dass die globale Fleischnachfrage bis 2050 voraussichtlich um 70 Prozent steigen wird. Außerdem gibt es starke Wirtschaftsinteressen für den Erhalt der Tierhaltung. In unserem Schwerpunkt des neuen Magazins tierrechte versuchen wir deswegen Antworten auf die Frage zu geben, welche Rolle im Labor kultiviertes Fleisch in der Transformation von Ernährung und Landwirtschaft spielen kann. Wenn wir weg von der Tierhaltung wollen, sollten wir also vorsichtig damit sein, kultiviertes Fleisch zu verteufeln. Denn wir werden den Hunger nach Fleisch tierischer Herkunft nicht nur mit pflanzlichen Alternativen befriedigen können. Wir werden alle Möglichkeiten nutzen müssen. Die rechte italienische Regierung hat dennoch die Herstellung von Laborfleisch im eigenen Land verboten. Es muss unbedingt verhindert werden, dass dies Schule macht und es der Agrarlobby gelingt, die Entwicklung von Alternativen für Fleisch, Milch und Eier zu blockieren. Es wird höchste Zeit, dass Konsument:innen den wahren Preis für tierische Produkte zahlen.
Mehr zu den Inhalten und das Magazin zum Download finden Sie auf tierrechte.de.