Welpenverkauf in Geschäften - Kategorisches NEIN dazu
Wir lebten im Jahre 2022
Ich, Lana erblickte soeben mit zwei weiteren Welpen das Licht der Welt. Ursprünglich waren wir fünf, doch zwei meiner Brüder starben noch in Mamis Bauch. Mami sagte, sie hatte nicht genug Futter und Kraft für uns alle. Zwische...n Mülltonnen, Dreck, Kot und Glassplittern geboren zu werden... so hatte ich es mir nicht vorgestellt. Wir befinden uns Mitten in Europa, in einer deutschen Großstadt. Hier leben 5 Mio Menschen und genauso viele Tiere. Doch für uns ist es ein täglicher Kampf ums Überleben. Wir wurden in zwei Klassen eingeteilt. Diejenigen, die bei liebevollen Familien aufwachsen dürfen. Sie haben es warm, gemütlich und haben reichlich Futter und Wasser. Und dann gab es noch uns... die Straßentiere. Wir werden wie Aussätzige behandelt. Es gibt nur sehr wenige unter den Menschen, die sich um uns kümmern. Sie bringen uns Futter, zu trinken und reinigen unsere Wunden. Abgesehen von unserem zuhause war es hier sehr schön, ich hatte viele Freunde, und eine große Familie. Mami war sehr lieb, wunderschön und noch sehr jung doch war sie schwach. Oft hörte ich Mamis Gedanken in ihrem Bauch...halte durch nur noch ein Tag, halte durch, nur solange meine Jungen da sind. Immer wenn ich spielen wollte, ging ich einfach auf die Straßen, suchte zwischen Mülltonnen und auf den abgelegenen Plätzen wo sich nicht viele Menschen befanden nach Spielkameraden. Dort waren sehr viele meiner Brüder und Schwestern und ich lernte auch Danilo kennen, meinen Freund. Wir suchten dann gemeinsam nach Essensresten und Dingen, die die Menschen nicht mehr brauchten. Hin und wieder fanden wir neben abgelaufenem Futter auch Kartons und Spielzeug von Kindern. Doch neben Futter sind Decken für die kalten Nächte am begehrtesten. Wenn jemand von uns eine alte Decke fand, dann wurde es gefeiert. Wir bellten dann alle gemeinsam und stolz brachten wir die Decke zu unserem Rudel. Ich bin jetzt 5 Wochen alt. Eines Morgens machte ich meinen gewohnten Gang zu meiner Lieblingsmülltonne. Sie gehörte einem Restaurantbesitzer. Ich hörte ein fürchterliches Winseln. Es war Danilo, mein Freund. Er war auf Nahrungssuche, doch bewegte er sich kaum. Sein Körper zuckte und atmete nur noch sehr kurz und flach. Ich sah Kugeln am Boden liegen und schließlich hörte er dann auf zu atmen. Ich bellte um Hilfe, doch im selben Moment kam ein Mann mit einer Waffe in der Hand und feuerte auf mich. Schnell floh ich in letzter Sekunde und kam nie wieder hier her. Zeit zum Trauern hatte ich nicht. Meinem Rudel ging es sehr schlecht. Der Winter kam immer näher. Alle waren damit beschäftigt sich auf die Kälte vorzubereiten. Auch Mami war kaum noch zuhause. Obwohl sie immer noch sehr schwach war, sorgte sie sich um meines und das Wohlergehen meiner Brüder. Sie suchte nach Futter für uns und musste immer weitere Strecken ablaufen, kam täglich später nach Hause bis sie eines Tages nicht mehr wieder kam. Ein paar Tage später fanden wir sie. Am Straßenrand, auf dem Weg zu uns zurück mit Futter für ihre Jungen, wurde sie überfahren. Halb verwest lag sie immer noch dort. Wir heulten tagelang vor Trauer und Wut. Sie war erst 5 Jahre alt, hatte kein leichtes Leben. Nachdem sie vier Jahre lang zu Zuchtzwecken von Menschen misshandelt und gefoltert worden war, schaffte sie es vor einem halben Jahr erst zu fliehen. Lieber wollte sie ein Leben in Freiheit als in Gefangenheit, eingesperrt in dunklen Boxen. Bekam auch immer wieder Spritzen und Schläge. Auf die Spritzen freute sie sich, denn danach durfte sie für ein paar Tage immer raus. Doch nur bis zum Akt, denn danach wurde sie wieder eingesperrt. Eine Woche nach Mamas Tod. Abgemagert und kraftlos entschlossen wir uns andere Reviere zu erkunden. Die Futterknappheit zwang uns dazu unsere Heimat zu verlassen. Hier sah ich auch oft Katzen und aggressive Hunde an unseren neuen Spielplätzen. Doch wenn wir dazu kamen und einfach nur spielen wollten, rannten sie fort oder griffen uns an. Ich verstand das erst nicht so richtig. Also fragte ich meinen Onkel im Rudel. Das Rudel übernahm jetzt meine Erziehung. Mein Onkel erzählte mir eine Geschichte von einer Zeit, an der Hunde und Katzen gemeinsam bei Menschen aufwuchsen. Diese Geschichte möchte ich euch nun auch erzählen: " Noch vor 10 Jahren liebe Lana gab es hier in Deutschland keine Klassen unter Tieren. Es gab keine Straßentiere, oder nur ganz wenige, es waren Tiere, die ausgebüchst waren oder ausgesetzt wurden. Doch es gab sogar noch Heime, die jedes Tier aufnahmen. Jedes Tier, das auf der Straße gefunden wurde, wurde vermittelt oder in ein Heim gebracht. Es wurde sogar noch medizinisch versorgt und viele von ihnen fanden sogar wieder ein liebevolles zuhause. Leider gab es kein Gesetz, das das züchten regulierte und kontrollierte. Der Verkauf von Hunden und Katzen war erlaubt. Einige Menschen sahen darin ein Millionengeschäft und entschieden sich Hundewelpen in Zoofachgeschäften, Märkten und Börsen zu verkaufen. Dies hatte wiederum die Folge, weitere Hunde und Katzen zu züchten. Jeder konnte inzwischen überall Hunde und Katzen zu für jedermann erschwinglichen Preisen kaufen und verkaufen. Dies führte zu Spontankäufen und Testkäufen. Viele Menschen fühlten sich mit dieser Verantwortung überfordert, wollten ein anderes Tier oder kümmerten sich nicht richtig um sie. Auch waren viele Tiere bissig und aggressiv aufgrung mangelnder Erziehung. Je kleiner und jünger sie waren, desto besser konnte man sie vermarkten. Sie erhielten keinerlei Erziehung und Prägung. Sie wussten nicht wie sie sich gegenüber Menschen und anderen Tieren verhalten sollten. Viel zu früh wurden sie vom Muttertier getrennt. So wurden sie ausgesetzt. Auch die Züchter waren überfordert. Es sollten Rassetiere her, andere wurden aussortiert, ausgesetzt und in Lagern gebracht. Die Tierheime waren überfüllt und konnten keine Tiere mehr aufnehmen. Und wir Hunde und Katzen vermehrten uns so immer rasanter und unkontrollierter. Der Mensch hatte die Kontrolle damit über uns verloren." Ich war nach dieser Geschichte sehr schockiert. Ein Leben bei einer Menschen- Familie? Für alle Tiere? Kein Hunger? Kein Durst? Wärme und Geborgenheit für alle? Ich konnte mir das alles nicht vorstellen !!! Und das alles nur weil es kein Gesetz für kontrollierte Züchtungen und kein Gesetz gegen den kontrollierten und gewerblichen Verkauf von Tieren gab? Deshalb muss ich heute hungern, frieren, habe kein zuhause, werde genötigt und geschlagen. !!! Inzwischen ist ein weiteres Jahr vergangen. Ich hatte inzwischen selbst Jungen. Von meinen Jungen ist mir ein einziges geblieben. Drei wurden im Alter von 6 Wochen eingefangen. Ich hörte nur wie einer der Männer sagte. Was für drei tolle Burschen. Die bringen uns bestimmt 500 Euro das Stück ein. Da musste ich an die Worte meines Onkels denken und daran, dass der Mensch immer noch nichts dazu gelernt hat. Ich wurde von Tag zu Tag schwächer. Es gab kein Futter mehr auf den Straßen. Mein Junge wich nicht mehr von mir. Ich hatte jeden Moment Angst, ich könnte sterben. Doch er war viel stärker als ich es je war. Ich nannte es Hope, Hoffnung für das Leben. Egal was passierte, ich wusste ich würde für ihn sterben. Ich fürchtete inzwischen die Menschen. Man wusste nie wie sie auf uns reagierten, denn für viele waren wir nur eine Last, sie behandelten uns teilweise sehr schlecht. Eine Gruppe von Menschen kommt jetzt gerade auf uns zu. Es sind fünf erwachsene, sie haben Steine und Hölzer in der Hand. Wir versuchten noch zu fliehen, doch ich war inzwischen zu schwach. Ich hörte noch genau ihre Worte, wie sie sagten, "kommt schneller, den kleinen schnappen wir uns, mach Platz du alter Köter". Mit meiner letzten Kraft legte ich mich auf mein Kleines und ließ alle Tritte und Schläge über mich ergehen. Ein kleines Mädchen mit ihrer Mam kam zur Hilfe. Bevor ich meine Augen für immer schließe höre ich noch ihre Worte. Schlaf fein tapfere Hündin. Ich werde mich um dein Kleines kümmern. Ich werde ab jetzt deine Mami sein. Ich nenne dich Hope !!!