Infos - Hunde - Erziehung+Hundeschulen
Haben Sie schon einmal einen Hund bewundert, der an einer scheinbar unsichtbaren Leine friedlich neben seinem Besitzer hertrottet oder einen Hund, den nichts aus der Ruhe bringt?
Solche Eigenschaften sind nicht angeboren, sondern das Ergebnis sorgfältiger und liebevoller Erziehung.
Nachfolgend möchten wir ein paar Tipps hierzu geben und vor allem gute, gewaltfreie Hundeschulen empfehlen, die mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Unsere Meinung
Ihr Hund soll Ihr Partner und Ihr bester Freund sein. Doch gegen seinen besten Freund wendet man keine Gewalt an und läßt auch niemanden heran, der ihm Gewalt antun könnte, auch nicht in der Ausbildung.
Die nachfolgenden Bilder sind auf einen deutschen Hundeplatz vor nicht allzu langer Zeit gemacht worden.
Unter anderem solche Eindrücke sind der Grund, weshalb wir nur gewaltfreie Hundeschulen empfehlen, die mit positiver Verstärkung arbeiten und für die Würgehalsbänder, Stachelhalsbänder, Teletakt und ähnliche Foltermethoden ins Mittelalter gehören.
Gewaltfreie Hundeschule arbeiten noch nicht mal mit Halsband, sondern empfehlen gut sitzende Geschirre.
Der Tierschutzverein Erkrath distanziert sich ausdrücklich von Schäferhunden- und Gebrauchshunde-Vereinen, die mit veralteten Druckmethoden arbeiten, um den Willen von Hunden zu brechen bzw. diese gefügig zu machen. Wir möchten den Hund als Partner verstanden sehen, der nicht in jeder Situation blindlings gehorchen muß, sondern auch ein selbstständig denkendes Individuum ist.
Stachelhalsbänder
Menschen, die mit ihrem Hund nicht mehr anders fertig werden, als ihnen Zughalsbänder umzulegen und damit würgen, sind noch harmlos gegen diejenigen, die ihre Hunde mit Stachelhalsbändern malträtieren. Die tragen ihr Armutszeugnis am Hund.
Da immer weniger Menschen eine solche Tierquälerei tolerieren, kaufen diese Hundequäler jetzt Stachelhalsbänder mit einem Textilüberzug, sodass nicht sofort jeder ihre Gesinnung sehen kann.
Download Selbstversuch mit Stachelhalsband in DIN-A4
Trainieren statt dominieren
Das ist der Leitsatz, den sich eine Gruppe positiv arbeitender HundeerzieherInnen auf die Fahne geschrieben hat.
Motiviert durch immer mehr TV-Sendungen, in denen Hundetrainer mit Rappelbüchsen und Wasserflaschen werfen, teilweise sogar Würgehalsbänder einsetzen oder auch Hunde treten, wollen diese Hundeschulen zeigen, dass die Erziehung von Tieren auch anders erfolgreich sein sein.
Mitinitiatorin von "Trainieren statt dominieren" ist Manuela Zaitz.
Unter dem Link: http://www.trainieren-statt-dominieren.de/ finden Sie Hundeschulen, die sich dieser Aktion angeschlossen haben.
Was tun bei Trennungsangst?
Eines der größten Probleme sind Hunde, die nicht alleine bleiben. Was können Sie unternehmen, wenn Ihr Hund Trennungsangst hat? -
Ignorieren Sie Ihren Hund ½ Stunde bevor Sie das Haus verlassen. Knuddeln Sie ihn nicht noch besonders bevor Sie gehen. Erklärung: Er muss etwas Selbständigkeit lernen, dann wird ihm das Alleinsein auch nicht so weh
tun. Außerdem suggerieren Sie ihm durch zu viel Aufmerksamkeit vor dem Verlassen, dass gleich etwas passiert.
2. Erlauben Sie Ihrem Hund auf gar keinen Fall, Ihnen überall hin zu folgen. Er sollte lernen, sich auf Kommando in sein Körbchen (oder Decke, usw.) zu legen. Erklärung: Fast alle Hunde, die nicht alleine bleiben können, haben zu wenig Selbstbewusstsein. Er muss lernen, dass er auch alleine im Zimmer bleiben kann. Das fällt ihm leichter, wenn er einen festen Platz zugewiesen bekommt.
3. Begrüßen Sie Ihren Hund nicht überschwänglich, wenn Sie wieder nach Hause kommen. Sagen Sie nur kurz „Hallo“ und dann ignorieren Sie ihn wieder. Erklärung: Damit bestätigen Sie ihm nur, dass er mit seiner Hysterie recht hat.
4. Ihr Hund braucht unbedingt einen festen Platz, an dem er sich sicher fühlt. Er muss lernen, sich auf Kommando in sein Körbchen (oder Decke, etc.) zu legen. Erklärung: Feste Aufgaben, bzw. Plätze geben Ihrem Hund Sicherheit.
5. Üben Sie unbedingt täglich das Hunde 1 x 1. Erklärung: Das gibt Ihrem Hund Selbstvertrauen und erleichtert Ihnen Ihr Training.
6. Verlassen Sie das Haus ohne besonderen Aufwand. Halten Sie auf gar keinen Fall lange Reden („Ich gehe nur einkaufen“, „Mama kommt gleich wieder“, „Sei schöööön lieb“, usw.) Erklärung: Sie puschen Ihren Hund nur damit auf und machen ihm klar, dass sie ihn gleich verlassen.
7. Vollführen Sie mehrmals täglich Ihr persönliches Ritual, als ob Sie das Haus verlassen. (Schlüssel nehmen, Mantel anziehen etc.) Am besten notieren Sie sich erst mal alle Einzelheiten auf einem Blatt und gehen sie dann Punkt für Punkt durch. Anstatt aber nun das Haus zu verlassen, machen Sie ohne Worte – und natürlich ohne Ihren Hund zu beachten –
kehrt und setzen sich wieder aufs Sofa. Sie können auch ab und zu die Reihenfolge immer wieder vertauschen. Erklärung: Ihr Hund erkennt an Ihrem Ritual, dass Sie ihn gleich verlassen. Bringen Sie ihn daher etwas durcheinander. Nach einer Weile wird es ihm lästig werden, immer wieder hinter Ihnen herzulaufen, wenn Sie ja doch nicht gehen.
8. Üben Sie mit Ihrem Hund das „Alleinsein“. Schließen Sie für Sekunden die Tür, während Ihr Hund im anderen Zimmer ist. Anfangs aber immer nur für 1-2 Sekunden. Öffnen Sie die Tür ohne Aufheben, bevor Ihr Hund Zeit zum Bellen/Heulen hat. Denn nur dann können Sie ihn loben. Erklärung: Wenn Ihr Hund lernt, dass es positive Reaktionen auf sein ordentliches Benehmen gibt, wird es ihm auch bei längeren Trennungen leichter fallen.
9. Ihr Hund sollte unbedingt viel Auslauf bekommen. Geben Sie ihm die Möglichkeit, mit anderen Hunden zu spielen, damit er sich richtig austoben kann. Erklärung: „Müde Hunde sind leichter brave Hunde.“
10. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt. Heutzutage gibt es diverse Medikamente, die das Training positiv unterstützen können (Clomicalm & Selgian).
11. Haben Sie unbedingt Geduld. Planen Sie generell 2-3 Monate bis zu einem Erfolg ein. Versuchen Sie ruhig und besonnen zu sein.Häufig hilft es auch, gleichzeitig eine Hundeschule zu besuchen. Dort können sich die Besitzer austauschen und neuen Mut holen (und Sie merken, dass Sie nicht der einzige Mensch mit diesem Problem sind). Außerdem lernt Ihr Hund dort die Grundbegriffe des Gehorsams und bekommt dadurch mehr Selbstbewusstsein. Ihr Hund arbeitet mit Ihnen zusammen, was wiederum sehr förderlich für Ihre Beziehung zu Ihrem Hund ist.
Was ist eine gewaltfreie Hundeschule?
Sie sollte selbstverständlich nach den neuesten verhaltenskundlichen Erkenntnissen arbeiten, OHNE Einsatz von tierschutz-widrigen Zubehör, wie z.B. Reizstromgeräten, Anti-Kläff-Halsband, Disk-Scheiben, Schütteldosen, Sprühhalsband, Würgehalsband, Stachelhalsband, usw. arbeiten. Alle Methoden, die dem Hund erhebliche Angst oder Schmerzen zufügen, seine Persönlichkeit zerstören oder ihn in seiner Würde verletzen, sind indiskutabel. Der auch heute noch viel geforderte Kadavergehorsam sagt viel über die Psyche des Trainers und nichts über die des Hundes aus.1. Jeder Hund und der dazugehörige Mensch müssen individuell beraten werden, um bei eventuellen Verhaltensproblemen die jeweilige Ursache, die sehr unterschiedliche Ursachen haben kann, herauszufinden, um sie dann zu korrigieren. Nicht empfehlenswerte Hundeschulen arbeiten nur an den Symptomen, aber die Ursache bleibt verborgen.
2. Empfehlenswerte TrainerInnen führen ein Erstgespräch oder kommen nach Hause. Es wird immer die ganze Familie einbezogen.
3. Empfehlenswerte TrainerInnen bestehen auf dem Tragen eines Brustgeschirrs während der Ausbildung und empfehlen das auch für den Alltag.
4. Der Grundgehorsam sollte möglichst im Einzeltraining aufgebaut werden; denn das ermöglicht eine individuelle Anpassung an das Lerntempo von Hund und Mensch.
5. Es sollte ausschließlich über die Ausnutzung natürlicher Verhaltensweisen, Ritualisierung und
Spiel- und Futtermotivationen gearbeitet werden (positive Verstärkung). Jede Art von Gewalt, egal ob körperliche (Leinenruck, Würger, usw.) oder seelische (Anschreien, usw.) sind zu unterlassen. Wer auf eine Hundeschule trifft, wo Grundgehorsam mittels Leinenruck vermittelt werden soll, sollte diese Hundeschule schleunigst verlassen. Ein Trainer/eine Trainerin, der oder die keine andere Möglichkeiten als den Leinenruck kennt, um Hunden Leinenführigkeit oder Freifolge beizubringen, dem oder der mangelt es an Kompetenz und Fachwissen. Vor allem schadet das der Gesundheit des Hundes.
6. Eine gute Erziehung ist für das harmonische Zusammenleben von Mensch und Hund sehr wichtig. Doch leider gibt es gerade in alt eingesessenen Hundeschulen den Irrglauben, dass für diese gute Erziehung ein strenger Umgang mit dem Hund notwendig ist. Ein Hund lernt aus Erfahrung, aus Erfolg oder Misserfolg. Das heißt, dass ein Hund Handlungen, die ihm Erfolg bringen (die er gerne tut, die sich lohnen) wiederholt. Handlungen, die sich nicht lohnen, werden in Zukunft reduziert. Dieses Wissen sollte bei der Erziehung zunutze gemacht werden. Erwünschtes Verhalten wird durch Belohnung (Futter, Spiel, Stimme, Zuwendung, usw.) verstärkt. Unerwünschtes Verhalten erfährt kein Erfolgserlebnis (keine Zuwendung, Ignorieren).
7. Geübt wird nicht nur auf eingezäunten Trainingsplätzen, sondern auch im Stadtbereich, im Haus und Garten des Besitzers oder auf Spaziergängen durch Wald und Feld.Ein „ein-der-Leine-im-Kreis-marschieren“ macht keinen Sinn, weil es den tatsächlichen Anforderungen des Menschen an seinen Hund im Alltagsleben nicht gerecht wird.
Hundeschule legen großen Wert darauf, ihren Kunden das „kommunikative Spazierengehen“ zu zeigen.
8. Die Bindung zwischen Mensch und Hund wird gestärkt; denn alle Übungen werden zusammen durchgeführt. Es nützt Ihnen nichts, wenn Sie Ihren Hund für ein paar Tage oder Wochen in einer Hundeschule abgeben, damit Sie einen perfekten Hund zurück erhalten. Der Hund wird ist auf seine Bezugsperson der Hundeschule fixiert, aber noch lange nicht auf Sie. Empfehlenswerte Hundeschulen lehnen eine stationäre Ausbildung ohne den dazugehörenden Menschen ab.
9. Zu einer guten Erziehung gehört nicht nur, dass der Hund jederzeit aus dem Freilauf abgerufen werden kann, sondern auch, dass er sich im Umgang mit Menschen und Artgenossen sozial sicher verhält. Und das kann er nicht beim „Fuß gehen“ an straffer Leine lernen. Deshalb sollten die Hunde beim Gruppentraining in langen Spielpausen Zeit für Sozialkontakte haben.
10. Empfehlenswerte, gewaltfreie Hundeschulen legen großen Wert auf das Thema „Stress bei Hunden/Entstehung, Auswirkung und Vermeidung“. Außerdem wird über „Beschwichtigungssignale“ informiert, die in einem Hunderudel üblich sind, um Stress und Aggressionen zu vermeiden. Sie sind ein wichtiger und lebensnotwendiger Bestandteil der hundlichen Kommunikation, die SIE unbedingt beherrschen sollten.
11. Merkmale, die typisch sind für einen veralteten Hunde-Abrichte-Platz: Kasernen-Slang; Würgekettenpflicht; vor einem Clubhaus angekettete oder in kleine Boxen eingesperrte Hunde, die da den ganzen Tag auf ihre halbe Stunde Schutzdienst warten; Leinenruck, was auf fast alle Schäferhundvereine zutrifft.
12. In nicht geeigneten Hundeschulen wird jedes Problem mit Dominanz und Rangordnungsproblemen erklärt. Manche Trainer scheinen geradezu besessen von dem Gedanken, jeder Hund strebe nach Dominanz.
13. Aller Umgang mit Hunden basiert auf Vertrauen, Verständigung und Kooperation, nicht auf Dressur. Deshalb wird jedes einzelne Lernziel bei der Ausbildung durch positive Motivation, Belohnung und viel Geduld in kleinen Schritten erreicht. Negative Einwirkungen, Strafen wie Leinenruck oder Hinunterdrücken von Körperteilen oder andere unangenehme Handlungen demotivieren den Hund und sollten aus medizinischen und verhaltenswissenschaftlichen Gründen vermieden werden.
14. Die Trainerin/der Trainer sollte über fundierte Ausbildung im Umgang mit Hunden und Menschen verfügen und jederzeit in der Lage sein, diese auch nachzuweisen. Ständige Fortbildung und das regelmäßige Überprüfen der eigenen Trainingsmethoden sollten eine Selbstverständlichkeit sein.
15. Beobachten Sie Ihren Hund: Ihr Hund sollte nicht nur gern, sondern möglichst mit Begeisterung in seine Schule gehen. Eine Hundeschule, in die Ihr Hund auch nach einigen Trainingsstunden nur unsicher und/oder widerstrebend besucht, sollten Sie verlassen. Die Hunde selbst sind oft das sicherste und auch verräterischste Barometer für die Qualifikation der Trainerin/des Trainers und der Qualität der Hundeschule.
1. Vorsitzende: Christa Becker, Heißener Straße in Essen
( (0 21 29) 3 16 49, Fax (0 2129) 95 81 17, eMail: