Flaschenaufzucht bei einer Katze
Worauf müssen Sie achten, wenn die Mutter der Kätzchen plötzlich verstirbt oder Sie ein Katzenkind finden, dessen Mutter verschwunden ist?
Wenn die Mutter nicht willens oder fähig ist, sich um ihren Nachwuchs zu kümmern, müssen wir Menschen eingreifen, um die Kätzchen zu retten. Wer vor solch einer Situation steht, muss sich darüber im klaren sein,
dass ihm einige sehr arbeitsreiche Wochen mit wenig Schlaf bevorstehen. Auch ist nicht jede Flaschenaufzucht von Erfolg gekrönt. Vor allem Jungtiere, die von Geburt an mit der Flasche ernährt werden, sind sehr krankheitsanfällig. Ihnen fehlen Antikörper, die sie unter normalen Umständen mit der Muttermilch verabreicht bekommen. Sie erkranken deshalb häufig an Verdauungsstörungen, von denen sie sich nur schwer erholen. Aus diesem Grund sollten Sie die Kleinen spätestens wenn sie die Augen geöffnet haben, zum Tierarzt bringen, damit dieser ihnen Aufbaustoffe verabreichen kann.
Regelmäßigkeit, Sauberkeit und Gewissenhaftigkeit sind die obersten Regeln für die Flaschenaufzucht. Da den Kätzchen die Mutterwärme fehlt, müssen Sie künstliche Wärme schaffen; am besten so, dass sich die Tiere einen zwischen 30 und 37° C liegenden Wärmebereich aussuchen können. Wichtig ist auch, dass Sie die Ersatzmilch handwarm erwärmen und während des Trinkens immer wieder nachwärmen. Das Loch im Sauger muss so winzig sein, dass die Kleinen richtig saugen müssen. Zum Tränken halten Sie das Junge am günstigsten in Bauchlage auf dem Schoß. Nach jeder Mahlzeit müssen Sie zur Stimulierung der Darmtätigkeit
den Bauch von vorne zum After hin sanft massieren.
Die ersten Lebenstage müssen Sie dem Kätzchen alle zwei Stunden die Flasche mit spezieller Welpen-Ersatzmilch vom Tierarzt geben und dies Tag und Nacht! Auf keinen Fall dürfen Sie den Katzenbabys Kuhmilch verabreichen, da die darin enthaltene Laktose in den allermeisten Fällen zu starkem Durchfall führt. Trinkt das Junge gut, reicht es in der 2. Woche, nachts nur alle drei Stunden zu tränken. In der 3. Woche auch tagsüber nur noch alle drei Stunden und nachts eine Mahlzeit auslassen. Ab der 5. bis 6. Woche können Sie mit der Zufütterung fester Nahrung beginnen (hochwertiges Welpen-Futter) und die Flaschenmahlzeiten entsprechend kürzen. Achten Sie während der ganzen Zeit auch auf eine regelmäßige Abgabe der Verdauungsprodukte.
Kommt Ihnen etwas unnormal vor, konsultieren Sie bitte sofort den Tierarzt!