Wenn eine Katze zu Hause einziehen soll, stellt sich schnell die Frage, ob und wie lange man die Fellnase alleine lassen kann, wenn der Arbeitsalltag ruft oder der wohlverdiente Urlaub ansteht.
Endlich ist es so weit! Du darfst eine kleine Katze in Deinen eigenen vier Wänden als neues Familienmitglied begrüßen und die Freude ist groß! Zur Eingewöhnung an das neue Heim hast Du Dir extra ein paar Wochen freigenommen, um der Samtpfote das Kennenlernen der neuen Umgebung zu erleichtern.
Allerdings ruft nach dem Urlaub der Job und damit auch der Alltag wieder und so manche Katzenbesitzer treibt dann die Frage um, ob und wie lange der Stubentiger alleine zu Hause sein darf. Kann man mehrere Tage abwesend sein, vielleicht sogar längeren Urlauben?
So lange kannst Du Katzen alleine lassen
Zu Beginn kann schon einmal Entwarnung gegeben werden, denn die meisten Katzen können getrost mehrere Stunden alleine gelassen werden. Abhängig von Alter, Haltungsform (Hauskatze oder Freigänger), gesundheitlichem Zustand, Rasse, Charakter und ob eine oder mehrere Katzen im Haushalt leben, duldet der Stubentiger die Einsamkeit mal mehr, mal weniger.
Generell sollte man seine Katze nie länger als 48 Stunden alleine zu Hause lassen und auch das sollte vorher gut trainiert und vorbereitet werden.
Katzen das Alleinsein erleichtern – 4 wichtige Tipps
Katzen zu halten, geht mit viel Verantwortung einher und sollte nicht unterschätzt werden, denn auch Katzen können sehr einsam werden und infolgedessen beispielsweise Möbelstücke zerstören oder unsauber werden. Worauf man achten sollte und welche Tipps helfen, damit Katzen bedenkenlos alleine gelassen werden können, erklären die folgenden Tipps und Hinweise:
1. Diese Katzen solltest Du auf keinen Fall alleine lassen
Neben Katzen, die super mit dem Alleinsein klarkommen, gibt es auch Katzen, welche Du unter keinen Umständen für längere Zeit alleine lassen solltest. Darunter befinden sich Kitten, bzw. junge Katzen, kranke aber auch sehr alte Katzen. Diese Fellnasen sollten bei Wochenendausflügen und Abwesenheit, die darüber hinausgeht, unbedingt betreut werden.
Gerade bei kranken Katzen ist im Notfall manchmal schnelles Handeln nötig.
Auch, wenn man am liebsten 24 Stunden mit seiner Fellnase verbringen möchte, kann man nicht immer gewährleisten, dass die Katze nicht auch mal für einen Urlaub oder Wochenendtrip alleine bleiben muss. Allerdings sollte bereits vor der Anschaffung einer Katze wohlüberlegt sein, wie die Betreuung bei einer längeren Abwesenheit gewährleistet werden kann.
2. Katze alleine lassen üben
Du kannst Deine Katze nicht von heute auf morgen einfach für mehrere Stunden alleine lassen, sondern musst mit Deinem Stubentiger gut und ausreichend üben.
Bereits nach kurzer Zeit mit der Katze merkt man, ob es sich um eine anhängliche oder eher freiheitsliebende Fellnase handelt. Gerade mit anhänglichen Tieren ist ein Training zwingend erforderlich und kann auch durchaus schwieriger zu bewältigen sein.
Zu Beginn solltest Du mit einer halben Stunde Abwesenheit beginnen und Dich dann nach und nach steigern. Beobachte dabei immer, ob Deine Katze eine Verhaltensänderung aufzeigt, indem sie beispielsweise Möbel zerstört, Veränderungen des Appetits aufweist oder für ihr Geschäft auch andere Orte außerhalb des Katzenklos nutzt. Das sind Indizien dafür, dass die persönliche Grenze der Katze, alleine zu Hause zu bleiben, erreicht ist.
Damit es Deiner Katze also dauerhaft gut geht, solltest Du ihre Grenzen respektieren und nicht länger alleine lassen, wenn sie sich offensichtlich nicht wohlfühlt.
Kommt die Katze für 48 Stunden alleine zurecht, so sollte man trotzdem dafür sorgen, dass sie sich während Deiner Abwesenheit so wohl wie möglich fühlt und keine Einsamkeit verspürt. Folgende Dinge solltest Du beachten, wenn Du Deine Katze für maximal 48 Stunden alleine lässt:
1. Genügend Futter und Wasser
Katzen mögen es nicht, wenn Futter und Wasser beisammen stehen, deswegen solltest Du die Futter- und Trinkbereiche in der Wohnung verteilen. Verteile auch mehrere Näpfe mit Wasser in der Wohnung, damit die Stubentiger immer die Möglichkeit haben, ausreichend zu trinken. Am besten stellt Du auch etwa zwei Futternäpfe an unterschiedlichen Orten in der Wohnung auf. Trockenfutter eignet sich hierfür hervorragend, denn Nassfutter neigt dazu, schnell schlecht zu werden, vor allem, wenn die Temperaturen steigen.
Um die Katzen zu beschäftigen, kannst Du außerdem etwas Trockenfutter in der Wohnung verstecken und Futterspielzeug damit ausstatten. So beugst Du Langeweile und Einsamkeit vor.
2. Möglichkeiten zum Spielen, Kratzen und Klettern anbieten
Neben dem Futter-Suchspiel sollte die Katze einige Anlaufpunkte zum Spielen, Kratzen und Klettern bekommen - auch, um die Wartezeit, bis Du wiederkommst, spannender zu gestalten. Du kannst beispielsweise mit einem Kratzbaum oder verschiedenen Höhlen aus Decken einen Ort gestalten, an dem Deine Katze sich verstecken oder viel klettern kann.
Außerdem ist es sinnvoll, der Katze das ein oder andere Spielzeug bereitzustellen, darunter auch neue, unbekannte, um den Spieltrieb zu wecken und neue Reize zu setzen. Das muss nichts Teures sein, eine Kiste mit Tannenzapfen, Holz oder auch Laub kann bereits abenteuerlich genug für Deinen Stubentiger sein.
3. Saubere Katzentoilette
Bevor Du Dich zu Deinem wohlverdienten Wochenendausflug aufmachst, reinige unbedingt vorher die Katzentoilette. Katzen meiden sonst den Gang auf das stille Örtchen und suchen sich andere Plätze für ihr Geschäft. Um böse Überraschungen bei der Wiederkehr zu vermeiden, solltest Du sicherstellen, dass der Stubentiger eine saubere Katzentoilette hat.
4. Freigang ermöglichen
Katzen mit Freigang vertragen die Zeit Deiner Abwesenheit in der Regel besser als reine Wohnungskatzen. Du kannst also in Betracht ziehen, ihr einen gesicherten Zugang zur Wohnung und gleichzeitig Freiheit nach draußen, beispielsweise durch eine Katzenklappe, zu ermöglichen. Das ist ohnehin sinnvoll, da Freigängerkatzen sich schnell unwohl fühlen, wenn sie plötzlich nicht mehr nach draußen können.
Kannst Du keine Katzenklappe einbauen, sollte eine Betreuungsperson die Katze regelmäßig herein- und herauslassen. Tipp: Katzen mögen es nicht, wenn die Wohnung bei Deiner Abreise klinisch rein von Dir verlassen wird. Lass also auch ruhig ein paar Kleidungsstücke von Dir liegen, die nach Dir duften, dann fühlt sich Deine Katze wohler.
5. Katzen für längere Zeit alleine lassen
Möchte man für mehr als 48 Stunden verreisen, sollte man eine geeignete Betreuung für die Katze ermöglichen.
Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Wichtig ist, dass die Personen, die sich um Deine Katze kümmern, nicht nur zum Futter hinstellen vorbeikommen. Die Katze sollte auch bei jedem Besuch Zeit für Aufmerksamkeit, Spielzeit und Schmuseeinheiten bekommen, wenn sie diese einfordert.
Lasse die Katzenbetreuung Deiner Wahl wissen, wie viel Futter und Leckerlis die Katze bekommen darf und was das Lieblingsspielzeug des Stubentigers ist.
Wichtig: Hat Dein Haustier Allergien, so sollten auch alle Beteiligten darüber aufgeklärt sein!
1. Freunde, Familie oder Nachbarn fragen
Vielleicht hast Du bereits vor der Anschaffung Deiner Katze einen Plan gemacht, wie und mit wem die Betreuung der Fellnase während Deiner Abwesenheit geregelt ist. Halte Dich dabei nicht an zu viele Personen, um die Katze nicht extra zu stressen. Am entspanntesten ist es für Deine Katze, wenn sie Deine Vertretung bereits kennt und mit ihr vertraut ist.
2. Einen Catsitter engagieren
Hat keiner Deiner Bekannten Zeit, kannst Du außerdem einen externen Catsitter engagieren, der sich um die wichtigsten Bedürfnisse Deiner Katze, wie beispielsweise Wechsel des Futters und Trinkwassers oder auch die Reinigung der Katzentoilette, kümmert. Ein Katzensitter kostet ca. 10 bis 15 Euro pro Besuch, je nachdem, welche Leistungen Du für Deine Katze in Anspruch nehmen möchtest.
3. Eine Katzenpension mieten
Die letzte Möglichkeit, die Du von allem in Betracht ziehen solltest, ist, Deine Katze während Deines Urlaubs in eine Katzenpension zu geben. Für Deine Katze ist dieses Szenario purer Stress, denn sie wird nicht nur aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen, sondern muss auch in einer kleinen Transportbox reisen und eine ziemlich lange Zeit ohne jegliche Bezugspersonen dort verbringen. Für ca. 10 bis 20 Euro bekommt Dein Stubentiger hier allerdings das Rundumpaket inklusive Unterbringung und Futter.
Ob und wie lange man seine Fellnase alleine lässt, hängt ganz vom Charakter und anderen individuellen Faktoren der Katze ab. Bis zu einer gewissen Grenze kann man das Alleinsein auch trainieren, jedoch hat nicht jede Katze den gleichen Umgang mit einem längeren, fehlenden Kontakt zum Menschen.
Mittlerweile gibt es neben der klassischen Katzenbetreuung von der Familie und Freunden auch gute Alternativen wie zum Beispiel einen Catsitter, der jeden Tag nach dem Rechten schauen und sich um die Bedürfnisse Deiner Katze kümmern kann.
Letztendlich ist es wichtig, dass Deine Katze sich wohlfühlt und gut mit der zwischenzeitlichen Veränderung umgehen kann. Das kann auch heißen, dass man verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, bis man die optimale Lösung für sich und seinen Stubentiger gefunden hat.