Der katzensichere Garten

Streifzüge durch die Natur sind das Größte für Katzen – aber leider in unserer dichten, auf den Menschen zugeschnittenen Umgebung sehr gefährlich geworden: Inzwischen ist die häufigste Todesursache
bei jungen Katzen nicht mehr Erkrankung, sondern dass die Tiere vom Auto überfahren werden.
Nicht wenige KatzenhalterInnen, deren Wohnung oder Haus in einer Gegend mit viel Straßenverkehr
liegt, würden ihre Tiere deshalb am liebsten ein ganzes Katzenleben lang in der Wohnung halten. Das
kann auch gehen – wenn die Katzen es von der Welpenzeit an nie anders gewohnt waren und sie zudem
als Katzenwelpen möglichst früh gleich gute Erfahrungen mit Menschen machen.
Schwieriger wird es allerdings bei Katzen, die einmal die Freiheit draußen genossen haben. Sie können
sich dann kaum noch an ein reines Wohnungsleben gewöhnen. Gut dran sind alle Katzenhalter, die über
einen Garten verfügen. Denn den Garten oder zumindest einen Teil davon kann man mit einfachen Mitteln selbst katzensicher umzäunen und das Innere so interessant für die Katzen gestalten, dass die
kaum etwas vermissen.
Der Zugang zum Garten kann vom Erdgeschoss oder Keller aus mit einer Katzenklappe erfolgen. Das ist
für alle Beteiligten am praktischsten; Sie müssen die Tiere nicht dauernd herein- und herauslassen, und
die Tiere sind dann auch wirklich unabhängig von Ihnen und können kommen und gehen, wann es ihnen gefällt. Katzenklappen gibt es als Vierwege-Ausführung, individuell einstellbar: geschlossen / geöffnet /
Ausgang geöffnet, Eingang geschlossen / Eingang geschlossen, Ausgang geöffnet.
Wichtig ist dann zunächst einmal die Umzäunung des Gartens oder Gartenteils. Sie muss so hoch sein,
dass die Katzen nicht darüber springen können, also etwa 1,50 bis 2 m. Achten Sie auch darauf, dass gegenüber der Umzäunung keine hohen „Absprungmöglichkeiten“ (zum Beispiel Äste) sind.
Die Bestandteile der Umzäunung bekommen sie in jedem Baumarkt: Sie brauchen einen nicht zu grobmaschigen Draht, den Sie über mehrere Eck- und vielleicht auch Zwischenpfosten spannen. Am besten kaufen Sie solche, die am oberen Ende noch eine schräge Winkelung nach innen haben. Dadurch verhindern
Sie noch mehr, dass die Katzen über den Zaun springen können, und der Zaun braucht dann auch nicht
ganz so hoch zu sein.
Mit einer ähnlichen Schrägen-Lösung können Sie auch verhindern, dass Katzen zu weit in die Bäume
hochklettern (und dabei Vogelnester ausrauben oder aus dem Grundstück springen...!). Sie befestigen in
der gewünschten Höhe mehrere von unten aus schräg nach oben weisende Winkel und bespannen sie ebenfalls mit Draht.

Was die Bepflanzung angeht, so mögen Katzen neben echten (und wie gesagt, ab einer gewissen Höhe:
abgeschirmten!) Bäumen vor allem höhere Gräser, die sie durchstreifen können, aber auch Büsche, die
nicht nur ein spannendes „Innenleben“ haben, sondern an heißen Sommertagen auch wunderbar Schatten
spenden.
Vorsicht: Einige Pflanzen sind giftig für Katzen – und das kann gerade bei neugierigen Katzen ganz
schnell schiefgehen.....! Folgende Pflanzen sollten Sie deshalb auf keinen Fall im Katzengarten (und auch
nicht direkt angrenzend) haben:
Aronstab, Becherprimel, Brennender Busch, Dieffenbachie, Eibe, Eisenhut, Engelstrompete, Fingerhut,
Glyzine, Goldregen, Herbstzeitlose, Kermesbeere, Krausblättriger Nachtschatten, Maiglöckchen, Oleander, Raute, Tränendes Herz und Wunderbaum!
Außerdem sollten Sie auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten und auch alle anderen möglicherweise gefährlichen Mittel aus dem Garten heraushalten: Schneckenkorn, Farben, Lösungsmittel oder
auch andere chemische Mittel haben im Katzengarten natürlich nichts zu suchen!
Was besondere Details des Gartens angeht, da ist Ihre Fantasie gefragt.
Einige Vorschläge zur Anregung:
- Holzpflöcke an den Reviergrenzen, diese werden gern benutzt, die an diesen markanten Stellen
mit Begeisterung ihr Revier markieren.
- Verschieden hohe Beeteinfassungen aus Holzpflöcken. Jede Katze setzt sich von Zeit zu Zeit
gerne mal auf eine erhöhte Stelle, um so den Überblick zu bekommen, was drumherum los ist.
- Steinfliesen oder auch Kieselflächen werden von Katzen gern als Ruhe- und Faulenz-Plätze genutzt – vor allem im Sommer, wenn die Steine die Sonnenwärme aufgenommen haben.
Geflochtene Körbe, die Sie in verschiedener „Sprunghöhe“ gut an Baumstämmen befestigen können – der
optimale Aussichts- und Ruheplatz für Katzen.