Krebs durch Glyphosat
Glyphosat – krebserregend, selbst in „sicheren“ Dosen
1. Einleitung
Glyphosat ist das weltweit am häufigsten eingesetzte chemische Unkrautvernichtungsmittel – es findet sich in unzähligen Produkten, etwa Roundup. Behörden weltweit stufen es bislang bei sachgerechter Anwendung als „sicher“ ein. Doch eine neue, unabhängige Tierstudie in der Fachzeitschrift Environmental Health zeigt, dass selbst sehr niedrige Dosen, die bisher als unbedenklich gelten, bei Langzeitbelastung Krebs verursachen können. Das stellt die Grundlagen bisheriger Zulassungen massiv infrage. PAN Europe Verywell Health PubMed
2. Die bahnbrechende Studie im Detail
- Internationale Langzeitstudie des unabhängigen Ramazzini-Instituts gilt als bislang umfassendste Tierstudie zu Glyphosat. Rund 900 Sprague–Dawley-Ratten wurden ab dem Embryonalstadium bis zum natürlichen Lebensende über bis zu zwei Jahre kontinuierlich mit Glyphosat und üblichen Formulierungen (wie Roundup Bioflow und RangerPro) versorgt – und zwar in Dosen im Bereich der EU-Tagesdosis (ADI) oder des NOAEL, die von Behörden als unbedenklich gelten. Zentrum der Gesundheit PubMedPMC
- Ergebnisse: In allen drei Behandlungsguppen waren bei Ratten beiderlei Geschlechts deutlich mehr Tumoren zu beobachten – sowohl gut- als auch bösartig. Betroffen waren unter anderem: Leukämien, Haut-, Leber-, Schilddrüsen-, Nervensystem-, Eierstock- und Brusttumoren, aber auch Tumoren der Nieren, Blase, Bauchspeicheldrüse, der Nebenniere und des Uterus. Viele Tumoren traten bereits früh im Verlauf auf und führten zu vorzeitigem Tod. PubMed PMC
- Klarheit über die Wirkung: Die Studie liefert eine eindeutige Dosis-Wirkungs-Beziehung: Bereits bei der niedrigsten Dosis (EU-ADI) wurden Tumoren nachgewiesen. Damit wird die bisherige Annahme eines „sicheren Grenzwerts“ schwer erschüttert. Zentrum der Gesundheit PMC
3. Behördenbewertungen im Kontext
Während IARC (WHO) seit 2015 Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ (Kategorie 2A) einstuft – basierend auf Studien an Menschen, Tieren und Zelltests Quarks Wikipedia – bleibt der Stand vieler Zulassungsbehörden anders: EFSA, ECHA, BfR und andere in EU und weltweit bewerten Glyphosat als nicht krebserregend, wenn es sachgemäß angewendet wird Bundesinstitut für Risikobewertung Bayer Quarks.
Die Behörde BfR wies bereits 2015 darauf hin, dass viele von der IARC zitierten Tierstudien methodische Mängel aufweisen und – im Gegensatz zur IARC – ihre Bewertung auf Originaldaten stützt Bundesinstitut für Risikobewertung
Neuester Knackpunkt: Die oben genannte Studie aus Juni 2025 wurde bei der erneuten Zulassung von Glyphosat in der EU (2023) ignoriert – obwohl sie in Klimakreisen längst bekannt war PAN Europe.
4. Eigene Einschätzung
- Keine Beschönigung möglich: Die neue Ramazzini-Studie ist unabhängig, methodisch solide und zeigt: Es gibt keine sichere Dosis – selbst solche, die in der EU bisher als unbedenklich galten, führen bei Langzeitbelastung zu Krebs. Das ist ein Alarmzeichen.
- Behördliche Zurückhaltung: Dass dieser Befund bei wichtigen Stellen wie EFSA/BfR nicht berücksichtigt wurde, ist besorgniserregend – politische und wirtschaftliche Interessen dürfen Gesundheitsrisiken nicht verdrängen.
- Vorsorge statt Reaktion: Auch wenn die Studie an Ratten durchgeführt wurde, zeigt sie eindrücklich, dass unsere Einschätzung des „sicheren“ Grenzwerts unzureichend war. Für mich ist klar: Die Tage der uneingeschränkten Glyphosat-Nutzung sind gezählt. Wir müssen Druck erzeugen, damit Regierungen endlich verantwortungsvoll handeln.
- Kollektive Verantwortung: Letztlich liegt es auch an uns – als Bürgerinnen und Bürger –, wachsam zu bleiben, fundierte Informationen zu fordern und politischen sowie regulatorischen Wandel zu unterstützen. Glyphosat darf nicht weiter als harmlos dargestellt werden, solange unabhängige Studien das Gegenteil belegen.
5. Fazit & Forderung
- Fazit: Die neue Tierstudie in Environmental Health beweist, dass selbst niedrige Glyphosat-Dosen, die bislang als „sicher“ galten, bei Langzeitexposition krebserzeugend sind. Die Bewertung als „wahrscheinlich krebserregend“ durch IARC war richtig – und sollte sofort Grundlage für neue, strenge Regulierungen werden.
- Forderung:
- Sofortiger Stopp der Glyphosat-Wiederzulassung auf Basis aktueller Studien
- unabhängige Neubewertung unter Berücksichtigung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse
- konsequente Anwendung des Vorsorgeprinzips
- mehr öffentliche Transparenz bei Zulassungsverfahren