aus einer Sendung SWF vom 25.10.22
TIERSCHÜTZER: "HÜHNER VEGETIEREN VOR SICH HIN"
Lidl prüft Vorwürfe der Tierquälerei
Nach Vorwürfen der Tierquälerei hat der Lebensmittelkonzern Lidl reagiert: Die Vorwürfe würden ernst genommen und eine Prüfung sei veranlasst worden.
Der Lebensmittelkonzern Lidl mit Sitz in Bad Wimpfen (Kreis Heilbronn) hat inzwischen auf die Anschuldigungen reagiert. Dem Unternehmen wurde vorgeworfen, dass in den Läden Fleisch von gequälten Masthühnern verkauft wird.
Die Tierschutzorganisation Albert Schweitzer Stiftung fordert den Konzern laut Mitteilung auf, Verantwortung für die Zustände bei einem Lieferanten aus Niedersachsen zu übernehmen. Demnach zeigen Videos aus verdeckten Ermittlungen im Sommer 2022, dass die Masthühner in vollen Ställen vor sich hinvegetieren und Probleme hätten, "sich auf den Beinen zu halten". Nach Angaben der Tierschützer drückt sich Lidl vor richtigem Tierschutz. Lidl-Konkurrent Aldi habe sich bereits zu mehr Tierschutz in der Hühnermast verpflichtet.
Lidl nimmt Vorwürfe ernst
In einer ersten Stellungnahme sprach sich Lidl am Dienstagabend gegenüber dem SWR mit aller Deutlichkeit gegen Tierquälerei aus. Jegliche Vorwürfe würden sehr ernst genommen, so das Unternehmen. Deshalb habe man den beschuldigten Lieferanten umgehend um eine Stellungnahme gebeten. Eine unabhängige Prüfung durch externe Sachverständige sei veranlasst. Lidl will die Situation aufklären. Je nach Ergebnis der Prüfung behält sich der Konzern weitere Schritte vor. Die Lebensmittelkette setze sich seit Jahren für die Weiterentwicklung von Tierwohlstandards ein, hieß es.
Kaufland will Haltungsformen kennzeichnen
Die wie Lidl zur Neckarsulmer (Kreis Heilbronn) Schwarz-Gruppe gehörende Lebensmittelkette Kaufland veröffentlichte am Dienstag eine Pressemitteilung zum Thema Masthühner. Demnach sollen Geflügelprodukte der Tiefkühl-Eigenmarke mit Stufen der Haltungsform gekennzeichnet werden. Vollständige Transparenz und eine langfristige Verbesserung des Tierwohls seien ein wichtiges Anliegen, heißt es.
