aus Newsletetr von : "foodwatch | Chris Methmann" vom 11.06.23

Petition foodwatch: Erdbeerfelder in Spanien trocknen größtes Feuchtgebiet in Europa aus

© un‍spla‍sh.c‍o‍m/ Mick Haupt/ Oleksandr Sushko/ Montage: foodwatch
 
 

Supermärkte locken uns mit saftigen Erdbeeren – auf Kosten eines einzigartigen Weltnaturerbes. Riesige Beerenfelder in Spanien trocknen die Doñana aus, eines der größten Feuchtgebiete Europas. Fordern Sie mit uns: Schluss mit den Dürre-Erdbeeren!

 
 

was bei uns rot und saftig im Mund landet, hinterlässt staubtrockene Landstriche: Erdbeeren aus Andalusien gefährden ein Weltnaturerbe. [1] Agrarbetriebe bohren zur Bewässerung der riesigen Felder über tausend illegale Brunnen. Und trocknen damit die nahe gelegene Doñana aus, eines der größten Feuchtgebiete Europas. Das Rufen, Schnattern und Singen besonderer Vogelarten, wie dem seltenen Kaiseradler, dem Löffelreiher oder den Flamingos, droht zu verstummen. [2]

Aldi, Edeka und Co. verdienen daran mit. In den Auslagen der Supermärkte glänzen die Beeren oft verführerisch. Was die Supermärkte längst wissen, erfahren wir Verbraucher:innen hingegen nicht: dass die Erdbeeren ein Weltnaturerbe austrocknen.

Den Supermärkten ist es nämlich unangenehm, Dürre-Erdbeeren im eigenen Regal zu führen. Im letzten Jahr forderten sie die spanischen Lieferanten bereits per Brief auf, die Doñana zu schützen. [3] Doch es ändert sich: nichts. Im Gegenteil, die Regionalregierung will jetzt sogar Wasserraub legalisieren, um den Durst der riesigen Erdbeerplantagen zu stillen. [4]

Als Verbraucher:innen wollen wir Erdbeeren in unseren Einkaufskorb legen können, ohne ein einzigartiges Ökosystem zu gefährden. Daher fordern wir im Bündnis mit Campact deutsche Supermärkte auf, endlich ernst zu machen: Räumt die Dürre-Erdbeeren aus den Regalen! Wenn hunderttausende Verbraucher:innen sich dahinter stellen, bringt das Aldi, Edeka und Co. in Erklärungsnot. Und die Bauern in Spanien zum Umdenken. Bitte helfen Sie mit - Ihre Unterschrift schützt ein Weltnaturerbe.

 
 
 
 
Jetzt Weltnaturerbe schützen! 
 
 
 
 

Lagunen, Seen und Sümpfe: Der Doñana-Nationalpark war jahrhundertelang eine sichere Heimat für gefährdete Tiere. Ob seltener Kaiseradler oder bedrohter Luchs – stirbt der Park, verschwindet die Artenvielfalt. [2] Vom ehemals größten Feuchtgebiet Europas bleibt dann nur eine karge Dürre-Landschaft. [5]

Ein Kilo Erdbeeren braucht 300 Liter Wasser. Dazu kommt ein weiterer Grund für die Trockenheit: die Klimakrise. [1] Seit dem Frühling ächzt Spanien unter einer Jahrhundertdürre. [6] Die Bevölkerung muss bereits kräftig Wasser sparen, doch das hilft kaum. Die Situation wird immer dramatischer. Damit ist klar: Andalusien kann Europa nicht länger mit Beeren versorgen, ohne Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen.

Die deutsche Kritik am Erdbeeranbau ist in Spanien schon ordentlich eingeschlagen. Große Medien berichten über unsere Forderungen, die wir gemeinsam mit der Bürger:innen-Bewegung Campact erheben. [7] Sogar der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez hat sich geäußert - und forderte die zuständige Regionalregierung auf, endlich etwas gegen den Wasserraub zu tun. [8] Die hört aber lieber auf die mächtigen lokalen Agrarbetriebe. [9]

Die deutschen Supermärkte ducken sich hingegen weg. Dabei hätten sie den größten Hebel, die Agrarbetriebe zum Einlenken zu bewegen - indem sie Dürre-Produkte einfach nicht mehr anbieten. Doch offenbar hängen sie an ihrem Geschäft mit den spanischen Erdbeeren - sonst würden sie endlich konsequent handeln.

Nur wenn wir Ihnen klar machen, dass die Naturzerstörung ihnen einen Imageschaden einbringt, der die Erdbeer-Gewinne bei weitem übersteigt, werden sie aktiv. Daher meine Bitte: Fordern Sie jetzt Aldi, Edeka und Co. auf, die Dürre-Erdbeeren auszulisten.