aus come-on.de

Dackel Seppel hat immer wieder Wutausbrüche –
jetzt gibt es Hoffnung

Dackel Seppel auf einer Wiese

Seppel ist kein gewöhnlicher Dackel. Hinter seiner süßen Fassade verbirgt sich ein großes Wut-Problem, das schon mehrfach im Krankenhaus endete.

Herne – Was die Wutanfälle des Dackels auslöst, ist unklar. Manchmal scheint das Wetter Grund genug zu sein. Fest steht nur: „Seppel ist nicht einfach nur ein kleiner süßer Dackel“, schreibt das Tierheim Herne-Wanne (NRW). „Seppel ist ein kleiner süßer Dackel mit großem Wut-Problem.“ Und das endete schon öfter mal im Krankenhaus.

 Schon mehrfach wurde Seppel aus dem Tierheim an Menschen vermittelt. Und kam immer wieder zurück. Seine Wutanfälle blieben ein Problem. Jetzt soll der sechs Jahre alte Dackel aber ein neues Zuhause gefunden haben, wie das Tierheim mitteilt. 

Seppel kehrte immer wieder ins Tierheim zurück – wegen seiner Wutanfälle

„Es ist nicht ganz einfach, herauszufinden, was Seppels eigentliches Thema ist“, schreibt das Tierheim auf der Website. Das Team hatte den Dackel aus einem anderen Tierheim übernommen, um seine Vermittlungschancen zu verbessern. Dort hatte Seppel schon anderthalb Jahre gelebt.

Er sei damals „schweren Herzens“ von seinen Besitzern abgegeben worden, berichtet das Tierheim. Die Aggressionen gegen sein Herrchen seien nämlich immer schlimmer geworden. Auch Hundetrainer konnten dabei nicht mehr helfen. Zweimal wurde Seppel seitdem vermittelt, kam aber immer wieder „aufgrund der gleichen Probleme“ zurück.

Seppels Wutanfälle dauern auch mal mehrere Stunden

Wie das Tierheim berichtet, gibt es verschiedene Anlässe, die Seppel zum Einsatz seiner Zähne veranlassen. „Manchmal ist es eine geklaute Haarspange, die einen Wutanfall auslöst, manchmal ist es ein Leckerchen.“ Manchmal werde auch der eigene Futternapf vehement verteidigt.

In solchen Fälle gehe es aber nicht um klassische Ressourcenverteidigung, wie sie bei Hunden auftreten kann, berichtet das Tierheim. „Teilweise dauern seine Wutanfälle mehrere Stunden an, obwohl der Gegenstand nicht mehr da ist“, heißt es weiter. „Und das macht die ganze Sache leider sehr schwierig.“

Trotz Aggressionsproblemen – Seppel ist „ein zuckersüßer Lausebär“

Und trotzdem: Seppel habe auch einige positive Eigenschaften. „Er ist außerhalb seiner Wutanfälle einfach nur ein zuckersüßer Lausebär“, schreibt das Tierheim. Der Dackel sei verschmust, menschenbezogen, kläffe nicht, fahre gerne Auto und gehe gerne mit anderen Hunden Gassi.

Seppel könne zudem alleine bleiben, vertrage sich mit anderen Hunden und auch sein Dickkopf sei nicht so ausgeprägt, „wie man es von anderen Dackeln kennt.“ Gesundheitlich sei ebenfalls alles in Ordnung. Einzig und alleine die Bereitschaft, „seine Zähne als Problemlösung einzusetzen“, machten Seppel zu einem „schweren Jungen“, schreibt das Tierheim. Manche Tiere haben schon bei ihrer Geburt einen schlechten Start ins Leben, so etwas der Welpe Ozzy, der mutmaßlich Opfer der Hundemafia wurde.

Seppel findet Zuhause – „Alle drücken die Daumen“

Vermutlich werde es für immer kleine Diskussionen mit Seppel geben, heißt es auf der Website. Darüber solle man sich im Klaren sein. Trotzdem: Es müsse doch irgendwo „den passenden Deckel für diesen tollen Hund“ geben. Der wurde jetzt offenbar gefunden, berichtet das Tierheim auf.

Demnach habe Seppel nun hoffentlich ein „Fürimmerzuhause“ gefunden. „Es sind junge Leute, die sich seit Wochen mit ihm beschäftigt haben, seine Problematik kennen.“ Demnach arbeiten die neuen Besitzer von Anfang an mit einer Hundetrainerin zusammen. Die hat Seppel im Tierheim bereits besucht und weiß um seine Probleme. „Bisher sieht es sehr gut aus“, schreibt das Tierheim. „Alle hier drücken die Daumen.“