News aus MimiKama - Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch

Kein Fake: Schokolade ist giftig für Hunde und Katze

Da passt du eine Sekunde lang nicht auf, da hat dein Hund und / oder deine Katze schon den Nikolaus aus Schokolade vom Tisch gestohlen – und was dann? Die süße Leckerei kann für unsere Haustiere gefährlich werden. Auch wenn die meisten Fälle harmlos verlaufen, manchmal endet der Genuss für Hund und Katze auch tödlich.

Tierärztin Anke M. behandelt vor allem zur Weihnachts- und Osterzeit Schokoladenvergiftungen beim Hund und der Katze. Mal waren es 200g Vollmilch, mal der Lebkuchen mit Schokoguss, mal der Backkakao. Die meisten Fälle waren harmlos, aber leider nicht alle:

Theobromin

Schokolade kann sowohl für Katzen als auch für Hunde gefährlich sein. Schokolade enthält Theobromin, eine Substanz, die für Katzen und Hunde giftig ist. Der Stoffwechsel von Katzen und Hunden verarbeitet Theobromin langsamer als der von Menschen, sodass es im Körper der Tiere länger verbleibt und sich aufbauen kann.

Denn was für uns an der Schokolade gesund ist, das Theobromin, ist für Hunde und Katzen hochgradig giftig und kann sogar tödlich enden. Es kommt auf die Menge an Theobromin an. Je dunkler die Schokolade, desto höher ist der Gehalt an Theobromin.

In weißer Schokolade
ist quasi kein Theobromin enthalten. Sie ist deswegen zwar nicht gesünder, aber für Tiere eben nicht giftig.

Der Gehalt an Theobromin in verschiedenen Produkten ist wie folgt:

Die Toxizität von Schokolade hängt von der Menge an Theobromin ab, die darin enthalten ist. Dunkle Schokolade, Backschokolade und Kakaopulver enthalten höhere Mengen an Theobromin als Milchschokolade. Daher sind sie potenziell gefährlicher für Katzen und Hunde.

  • 100g Kakaopulver enthalten 1400 – 2600mg
  • 100g Milchschokolade 150 – 200mg
  • 100g dunkle Schokolade 500 – 800mg
  • 100g 70%ige Schokolade 2000 mg
  • 100g 90%ige Schokolade 2600mg
  • Weiße Schokolade ist quasi frei von Theobromin.

Ab wann ist Theobromin gefährlich für mein Tier?

Bei empfindlichen Hunden kann schon eine Dosis von 90 bis 250 mg je Kilo Körpergewicht  tödlich sein. Bei einem Verzehr von 300 mg ist bereits die sogenannte 50 Prozent letale Dosis erreicht.

Das bedeutet, dass die Hälfte der Hunde nach der Aufnahme dieser Menge stirbt. Diese Dosis ist mit einer Tafel Bitterschokolade bereits erreicht bzw. überschritten, sobald ein Hund 5,5 Kilogramm oder weniger wiegt.

Kleinere Hunderassen, Welpen und Junghunde sind also besonders gefährdet.

Allerdings wird es bereits 100mg pro Kilogramm Körpergewicht für einige Hunde gefährlich. Ab 40mg pro Kilogramm sollte man den Hund behandeln lassen.Symptome können bereits ab 20mg/kg auftreten!

Als grobe Faustregel gilt: 150 g Milchschokolade, 15 g dunkle Schokolade (70%) oder 10 g Blockschokolade pro Kilogramm Körpergewicht wirken giftig. Das bedeutet, dass zwei Riegel für einen kleinen  Hund schon tödlich sein können.

Das gilt übrigens auch für Katzen! Bei ihnen ist die tödliche Dosis Theobromin sogar schon bei 200mg/Kilo Körpergewicht erreicht.

Mein Tier hat zu viel Schokolade gefressen, was nun?

SOFORT ZUM TIERARZT!

So schnell wie möglich zum Tierarzt, damit der noch innerhalb der ersten zwei Stunden nach Aufnahme der Schokolade Erbrechen herbeiführen kann. Zusätzlich Kohletabletten verabreichen! Die Aktivkohle bindet das Gift im Verdauungstrakt und verhindert die Aufnahme von Theobromin in den Körper (Dosierung: 1g Kohle/Kilogramm Körpergewicht). Am besten eine Notfall-Ration vorbereiten, damit man sich im Stress nicht verrechnet.

Achtung: Die medizinische Kohle ersetzt NICHT den Gang zum Tierarzt
Schokoladenvergiftungen können schnell tödlich enden. In diesem Sinne: Schokolade in den Menschen – und für den Hund ein paar Hundekekse zu Weihnachten!

Die Aufnahme von Theobromin kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, darunter:

Herzprobleme:

Theobromin wirkt stimulierend auf das Herz-Kreislauf-System und kann zu unregelmäßigem Herzschlag, erhöhtem Blutdruck und Herzversagen führen.

Nervensystemstörungen:

Theobromin kann das zentrale Nervensystem beeinflussen und zu Nervosität, Zittern, Muskelzuckungen, Krampfanfällen und in schweren Fällen sogar zu Koma führen.

Verdauungsprobleme:

Der Verzehr von Schokolade kann bei Katzen und Hunden Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen verursachen.

WICHTIG

Es ist wichtig zu beachten, dass auch kleine Mengen Schokolade bei Katzen und Hunden zu Vergiftungserscheinungen führen können. Daher sollte Schokolade niemals absichtlich an Haustiere verfüttert werden. Wenn versehentlich Schokolade gefressen wird oder Sie den Verdacht haben, dass Ihr Haustier Schokolade gefressen hat, ist es ratsam, sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Der Tierarzt kann eine geeignete Behandlung empfehlen, um die Toxizität zu minimieren und mögliche Komplikationen zu verhindern.

Es ist wichtig, sicherzustellen, dass Schokolade und andere schokoladenhaltige Produkte außerhalb der Reichweite von Haustieren aufbewahrt werden, um Unfälle zu vermeiden. Wenn Sie Ihrem Haustier eine spezielle Leckerei geben möchten, sollten Sie auf speziell für Haustiere hergestellte Leckereien zurückgreifen, die sicher und für sie geeignet sind.