Schweine-Informationen
Schweine (Sus scrofa domesticus) sind in Deutschland eine der am häufigsten gehaltenen Nutztierarten. In Deutschland gab es im Jahr 2020 rund 20.000 Betriebe, die Schweine halten. Darunter waren etwa 6.800 Betriebe mit Zuchtsauenhaltung, in denen Ferkel für die Mast und die Nachzucht erzeugt werden. Im Bundesdurchschnitt wurden knapp 250 Sauen je Betrieb gehalten.
Hier sind einige Informationen über Schweine und die Schweinehaltung in Deutschland:
Schweinehaltung:
In Deutschland gibt es verschiedene Formen der Schweinehaltung, darunter konventionelle Haltungssysteme, ökologische bzw. biologische Haltungssysteme und Freilandhaltung. Die meisten Schweine werden in geschlossenen Stallsystemen gehalten, wobei der Großteil der deutschen Schweinehaltung auf intensiver Tierhaltung basiert.
Schweinefleischproduktion:
Schweine werden vor allem wegen ihres Fleisches (Schweinefleisch) gehalten. Deutschland ist einer der größten Fleischproduzenten in Europa und hat eine bedeutende Schweinefleischindustrie. Schweinefleisch ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Küche und wird in vielen verschiedenen Gerichten verwendet.
Haltungsbedingungen:
Die Haltungsbedingungen für Schweine in Deutschland sind gesetzlich geregelt und unterliegen bestimmten Mindeststandards zum Schutz des Tierwohls. Dazu gehören Vorgaben zur Stallgröße, zum Futter, zur Beschäftigungsmöglichkeit und zur tierärztlichen Versorgung. In den letzten Jahren hat das Tierwohl in der Schweinehaltung zunehmend an Bedeutung gewonnen, und es werden Maßnahmen ergriffen, um die Haltungsbedingungen zu verbessern.
Schweinehaltungssysteme:
In der konventionellen Schweinehaltung werden Schweine oft in sogenannten Mastställen gehalten. Dort haben sie begrenzten Platz zum Bewegen und werden in Gruppen gehalten. In ökologischen bzw. biologischen Haltungssystemen haben die Schweine mehr Platz und Zugang zu Auslaufflächen im Freien. In der Freilandhaltung haben die Schweine noch mehr Bewegungsfreiheit und können sich im Freien auf Weideflächen bewegen.
Tiergesundheit und Tierarzneimittel:
Die Gesundheit der Schweine in Deutschland ist ein wichtiges Anliegen. Die Tierhalter müssen strenge Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen einhalten, um Krankheiten zu verhindern. Bei Bedarf werden Tierarzneimittel eingesetzt, um Krankheiten zu behandeln oder vorzubeugen. Der Einsatz von Antibiotika in der Schweinehaltung wird jedoch kontinuierlich überwacht und es gibt Bemühungen, den Antibiotikaeinsatz zu reduzieren.
Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit:
Schweine und Schweinefleisch in Deutschland unterliegen einer Kennzeichnungs- und Rückverfolgbarkeitspflicht. Das bedeutet, dass Schweine eindeutig identifizierbar sein müssen, um ihre Herkunft und den Weg vom Bauernhof bis zum Verbraucher nachvollziehen zu können. Dies dient der Lebensmittelsicherheit und Transparenz für den Verbraucher.
Es ist wichtig zu beachten, dass Schweine in erster Linie als Nutztiere für die Fleischproduktion gehalten werden. Die Bedingungen in der Schweinehaltung können je nach Betrieb und Haltungssystem variieren. Das Tierwohl und eine nachhaltige Tierhaltung
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Arme Schweine
Wie groß muss ein Schweinestall sein?
Die Anforderungen an einen Schweinestall in Deutschland sind gesetzlich geregelt und dienen dem Tierwohl, dem Umweltschutz und der Lebensmittelsicherheit.
Hier sind einige der wichtigsten Anforderungen:
Stallgröße und Raumangebot:
Die Stallgröße muss ausreichend sein, um den Schweinen genügend Platz zum Bewegen und Ausruhen zu bieten. Es gibt spezifische Vorgaben zur Fläche pro Tier, abhängig von Alter und Gewicht der Schweine.
Klimatisierung und Belüftung:
Der Stall muss über eine angemessene Belüftung und Klimatisierung verfügen, um ein gesundes und komfortables Umfeld für die Schweine zu gewährleisten. Dies beinhaltet die Kontrolle von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität.
Bodenbeschaffenheit und Einstreu:
Der Boden im Stall muss den Bedürfnissen der Schweine entsprechen. Er sollte rutschfest und bequem sein, um Verletzungen und Druckstellen zu vermeiden. Einstreu wie Stroh oder Sägemehl kann verwendet werden, um den Schweinen zusätzlichen Komfort zu bieten.
Lichtverhältnisse:
Die Beleuchtung im Stall sollte ausreichend sein, um den Schweinen eine gute Sicht zu ermöglichen und ihr natürliches Verhalten zu fördern. Es gibt spezifische Anforderungen an die Beleuchtungsdauer und -intensität je nach Lebensphase der Schweine.
Fütterung und Tränkewasser:
Der Stall muss über eine angemessene Futter- und Wasserversorgung verfügen. Futtertröge und Tränken müssen so gestaltet sein, dass die Schweine leicht darauf zugreifen können, ohne sich zu verletzen.
Hygiene und Tiergesundheit:
Die Stallbedingungen müssen eine gute Hygiene ermöglichen, um die Gesundheit der Schweine zu erhalten. Dies umfasst regelmäßige Reinigung und Desinfektion des Stalls, geeignete Abfallentsorgung und Maßnahmen zur Vorbeugung von Krankheiten.
Tierschutzvorgaben:
Schweinehaltung in Deutschland unterliegt strengen Tierschutzvorgaben. Es gibt spezifische Anforderungen an den Umgang mit den Tieren, den Transport, die Betäubung und Schlachtung. Schweine müssen vor unnötigem Stress, Schmerzen und Leiden geschützt werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Anforderungen an einen Schweinestall je nach Haltungsform (konventionell, ökologisch usw.) und regionalen Vorschriften variieren können. Es ist ratsam, sich bei den zuständigen Behörden und Fachstellen über die spezifischen Anforderungen und Vorschriften für Schweineställe in Ihrer Region zu informieren.
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Artgerechtere Schweinehaltung
Sind Schweine von Natur aus Kannibalen?
Sicher nicht! Bauernverband - aber auch das Ministerium - sollten daher in Bezug auf die Schweineschwänze erwähnen, dass das Spiel-, Erkundungs- und Bewegungsverhalten der Tiere in den derzeit üblichen Haltungssystemen nicht gestillt werden kann - nur dadurch kommt es zum Schwanzbeißen!
Stroh-Einstreu könnte dem Spielverhalten dienen, weitere Gegenstände - möglichst veränderbare, z. B. auch Rüben oder anderes Futter - würde die Tiere beschäftigen.
Dies täte auch den oft zerstörten Lungen der Tiere gut, denn das ständige Einatmen der Ammoniakgase schädigt sie in den Spaltenboden-Ställen.
Klar muss aber dazu gesagt werden, dass eine solche Haltung eine erhebliche Umstellung bedeutet und Schweinefleisch dann teurer wird.
Fleisch ist fast nirgendwo so billig wie in Deutschland, daher wäre ein Preisaufschlag zu verschmerzen. Doch so eine Maßnahme muss dem Verbraucher und den Bauern gegenüber ehrlich kommuniziert werden - nur dann klappt sie!
Verbraucher sind durchaus bereit, tierfreundliche Haltung zu bezahlen, wie das Ei-Beispiel zeigt. Dort, wo entsprechend gekennzeichnet wird, greifen Verbraucher zur tierfreundlicheren Variante.
Nehmen wir einmal an, Stroh - zumindest auf einem Teil der Fläche - würde zur Pflicht, Vollspalten mit Übergangsregelung verboten, die Trennung von Kot-, Fress- und Liegebereich müsste ermöglicht werden. Was wären die Foglen?
Zunächst einmal weniger Atemwegserkrankungen. Auch Bisse an den kupieren Schwanzstummeln würden seltener vorkommen. Mist verunreinigt Gewässer nicht so stark wie Gülle und Stickstoff wird z. T. durch das Stroh gebunden. Gelenkschäden, Klauenschäden würden ebenfalsl weniger auftreten, denn Stroh entspricht den Klauen mehr als der harte Spaltenboden. Beißereien, aber auch Stress gingen zurück, was sich auch auf die Fleischqualität positiv auswirken würde. Eventuell würden weniger Antibiotika benötigt. Vor allem aber käme man den Bedürfnissen der Tiere entgegen, Auch eine Auslaufhaltung auf der Weide mit transportablen Hütten ist machbar und führt zu gesunden Tieren.
Folge zwei wäre ein Anstieg der Schweinepreise, der mit einer Aufklärungskampagne des Bundes einhergehen müsste - wie damals bei den Eiern. Der Ruf deutschen Schweinefleisches würde steigen - auch im Ausland. Es wäre teurer - aber eben Qualität und nicht nur irgendein Siegel - sondern staatlich kontrolliert.
Sollte das nicht einen Versuch wert sein? Momentan gibt es Überproduktion von Schweinefleisch und Ferkeln zu Dumpingpreisen. Auch mit der derzeitigen Situation sind die Schweienhalter unzufrieden!
Elisabeth Petras
Politischer Arbeitskreis für Tierrechte in Europa (PAKT) e. V. (1. Vors.)
und Initiative Schule und Tierschutz
Ebeersreye 58
22159 Hamburg
Tel.: 0178-470 20 16
www.paktev.de
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Brief eines Schweins vor der Hinrichtung
Das alles für einen völlig überflüssigen Gaumenkitzel !!!!!
Ich schreibe diesen Brief ein paar Stunden vor meiner Hinrichtung. Das mag seltsam klingen, weil niemand etwas davon gesagt hat, aber mit der Zeit spürt man das, glaube ich. Vor einiger Zeit kam ich auf die Welt und ich erinnere mich sehr gern an diese Zeit. Ich war eines von fünf Kindern. Wir waren alle gleichzeitig da und meine Mutter hat sich sehr liebevoll um uns gekümmert. Es war eine herrliche Zeit voller Abenteuer. Wir konnten essen, soviel wir sollten, durften den ganzen Tag spielen, alles war friedlich und mittlerweile weiß ich, dass wir ein Privileg hatten. Und dann hat sich von einem Tag zum anderen alles verändert. Wir kamen alle in einen Zug. Die Älteren von uns wussten wohl, was auf sie zukommt. Einige haben sich gewehrt und wir Kleinen standen daneben, als sie einer Kuh alle Beine gebrochen haben. Sie konnte nicht mehr weitergehen und immer wieder schlugen sie auf sie ein und es hat lange gedauert, bis sie in ihrem eigenen Blut erstickt ist. Wir konnten nichts machen - nur stumm zusehen.
Zwei Tage und Nächte kauerten wir in diesen engen Käfigen auf dem Transport. Es war so viel Weinen zu hören. Manchmal verstummte es, wenn jemand aufgegeben hatte. Dann kamen wir an. Und so, wie wir hineingejagt wurden, schlug man uns in eine neue Heimat.
Zwei Brüder von mir hatten es nicht überlebt. Sie sperrten uns in Ställe, die so klein waren, dass es immer mühsam war, sich überhaupt zu drehen und es scherte sich keiner, wer wir waren und zu wem wir gehörten. Von diesem Tag an habe ich nie wieder die Sonne gesehen, nicht den Mond. Ich habe nie wieder den Duft einer Blume genossen, noch die Stimmen der Vögel gehört.
Es kamen meistens drei Männer, haben wahllos in den Stall gegriffen, die Schweine an den Ohren gepackt, an den Beinen und sie hinausgetragen. Jedes Mal haben wir alle zugesehen und uns still verabschiedet. Wenn sich jemand gewehrt hat,, haben sie mit einem großen Hammer auf den Kopf geschlagen, solange, bis sich nichts mehr bewegt hat. Komisch, mit der Zeit haben wir uns daran gewöhnt und waren dankbar für jeden Tag, den man uns gab. Jeder Tag, der eigentlich nichts zu geben hatte. Bloß Warten. Als sie meine Mutter geholt hatten, war es sehr schlimm. Und trotzdem hatte sie noch die Kraft, sich mit einem Blick von uns Überlebenden zu verabschieden. Ich weiß, dass ich meine Mutter wiedersehen werde. Irgendwann, irgendwo; das fühle ich; genauso, wie ich weiß, dass ich nicht mehr lange hier bin.
Brief eines Schweines von Wolfang Edelmayer
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Tierschutz Schweine
Die üblicherweise praktizierte Schweinehaltung in der Landwirtschaft ist nicht tiergerecht. Sie widerspricht dem Tierschutzgesetz, dem zufolge ein Tier seinen Bedürfnissen entsprechend verhaltensgerecht untergebracht werden muss. Die Stallungen werden jedoch so gebaut, dass die Landwirte möglichst wenig Arbeit haben und einen größtmöglichen Profit erwirtschaften. Schweine stehen daher auf Betonspaltenböden, durch die Kot und Urin hindurchfallen. Damit entfällt das Ausmisten. Es entsteht allerdings konzentrierte Gülle, deren Gase schädlich für Mensch und Tier sind und die sich in zu großen Mengen schädlich auf die Umwelt auswirkt.
Deutscher Tierschutzbund - Schweine
https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/landwirtschaft/schweine/
Das Leiden der Schweine in deutschen Städten
https://www.peta.de/schweineleben-in-deutschland
Mehr Tierschutz in der Schweinehaltung -
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
https://www.bmel.de/DE/Tier/Nutztierhaltung/Schweine/_texte/Kastenstand.html
TierSchNutztV - Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere ...
https://www.gesetze-im-internet.de/tierschnutztv/BJNR275800001.html
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